Galiläa ist bekannt für Natur, Landwirtschaft und einen besonders hohen Freizeitwert. Doch das bedeutet keinesfalls, dass die Gegend keine kulturellen Highlights zu bieten hat. Die vielen kleinen Ortschaften und Kibbuzim halten so manche Überraschung für Sie bereit. Unter anderem erwarten Sie Kunst und Kultur, Archäologie und Geschichte sowie ein Holocaustmuseum, das garantiert zum Nachdenken anregt.
Ein Harod
Im Kibbuz Ein Harod finden Sie eines der besten Kunstmuseen in Israel. Es wurde in den 1930er Jahren in einer kleinen Holzhütte eingerichtet und war eines der ersten Kunstmuseen des Landes. Heute befindet es sich in einem modernistischen Gebäude, das von einem Architekten aus dem Kibbuz entworfen wurde. Das Haus beherbergt eine große Sammlung israelischer Kunst und Judaica und veranstaltet ebenso wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Künstler.
Wilfrid Israel Museum
Das Wilfrid Israel Museum befindet sich im Kibbuz Hazorea (in der Nähe von Megiddo) und ist ein kleines aber beeindruckendes Museum, das sich der Kunst des Fernen Ostens widmet. Das Museum ist nach Wilfrid Israel benannt, der ausgedehnte Reisen nach Asien unternahm und seine Kollektion dem Kibbuz spendete. Das Museum zeigt eine außergewöhnliche Sammlung seltener Gemälde, Skulpturen und anderer Exponate aus dem Fernen Osten. Neben seiner permanenten Ausstellung ist das Museum darüber hinaus auch Schauplatz wechselnder Ausstellungen von moderner Malerei, Skulpturen, Fotografien und Textilien.
Beit Lohamei Haghetaot
Beit Lohamei Hagethaot, wörtlich übersetzt mit ’Haus der Ghettokämpfer’, war das erste Museum der Welt, das an den Holocaust erinnert. Es steht zwischen den Städten Nahariya und Akko, in dem Kibbuz gleichen Namens und wurde von Überlebenden des Holocaust und Partisanen gegründet, die während des Aufstandes im Warschauer Ghetto gekämpft hatten, und die im Hinblick auf ihr Ziel optimistisch waren – den Aufbau eines neuen Lebens in Israel. Neben dem Hauptgebäude umfasst das Museum auch eine kleinere Sammlung, die darauf ausgerichtet ist, Kindern den Holocaust nahezubringen, ohne eine allzu anschauliche Grafik einzusetzen. Die Ausstellungen des Museums sind sehr gut gemacht und werden mit viel Überlegung präsentiert.
Yigal Alon Center (Museum des Bootes Jesu)
Das Yigal Alon Center befindet sich am Ufer des Sees Genezareth im Kibbuz Ginnossar. Das dortige Museum veranstaltet Ausstellungen, die sich mit der Geschichte Galiläas sowie der Natur und Kultur der Region befassen, und zeigt darüber hinaus Kunst von Juden und Arabern in Galiläa. Die berühmteste Ausstellung im Yigal Alon Center ist die eines etwa 2000 Jahre alten Bootes, das 1986 auf dem Boden des Sees Genezareth entdeckt und geborgen wurde. Das Boot wird auf die Zeit der Anfänge des Christentums datiert und ist auch als das „Boot Jesu“ bekannt. Es wurde im Verlauf einer Trockenperiode gefunden, als der Wasserspiegel des Sees gefallen war.
Janco Dada Museum
Das Museum liegt im schönen Künstlerdorf Ein Hod und ist dem Künstler und Urvater des Dadaismus Marcel Janco gewidmet. Janco war ein rumänisch-israelischer intellektueller und visueller Künstler des 20. Jahrhunderts, der den Dadaismus nach Israel brachte und bekannt machte. Jancos Freunde gründeten das Museum im Jahr 1983, um die Werke der israelischen Dadaismus-Bewegung zu erhalten.
Kfar Kama
Kfar Kama ist eines der wenigen tscherkessischen Dörfer der Region und liegt in der Nähe von Kfar Tavor. Zum Dorf gehört ein Museum, das den Besuchern das Volk der Tscherkessen, ihre Geschichte, Kultur und Lebensweise vorstellt. Auch ein Kulturzentrum gibt es, das einen Besuch wert ist.
Prähistorisches Museum im Oberen Galiäa (Upper Galilee Museum of Prehistory)
Das kleine Museum ist gefüllt mit prähistorischen Artefakten aus der Hula-Ebene. Hier erfahren Sie Interessantes über die Ethnographie des Oberen Galiläa und können prähistorische Werkzeuge, Steine und andere Funde aus der Region bestaunen. Das Personal ist sehr kompetent und freundlich.